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Erschienen in: Nürnberger Nachrichten

Blatt: Stadtanzeiger / Im Blickpunkt

Erschienen am: Montag, 16. September 2019

redaktioneller Text: Timo Schickler

Überschrift: Die Nacht vergeht wie im Flug

Die Nacht vergeht wie im Flug

In der Dunkelheit zeigt sich die Stadt auch für LUFTBILDFOTOGRAF Oliver Acker noch einmal von einer ganz eigenen Seite. Von Timo Schickler

Die blaue Stunde bricht an. Die Sonne ist hinter dem Horizont verschwunden, richtig dunkel ist die Nacht aber noch nicht. Der Himmel ist dann anders, weiß Oliver Acker. "Tiefblau, aber noch so hell, als wäre er künstlich beleuchtet", sagt er – und zückt seine Kamera, um das Vorfeld des Flughafens abzulichten.

Für Fotografen wie Acker sind in dieser Zeit, die tatsächlich keine Stunde, sondern in Mitteleuropa zwischen 30 und 50 Minuten andauert, besonders schöne Bilder drin. Er aber packt seine Kamera zuerst wieder ein – und hebt ab.

Oliver Acker ist Luftbildfotograf. Seit 2010 hält er Nürnberg und die Region aus der Vogelperspektive fest. Zuerst hat er "nur ein paar Bilder" gemacht, heute sind es Tausende. Der 37-Jährige fotografiert zum Beispiel Schlösser und Burgen, die sogar Thema eines Buches gewesen sind, das er inzwischen herausgebracht hat. Das zweite, nach seinem Nürnberg-Buch. Er fotografiert Baustellen, Häuserkomplexe, Stadtteile, mal in Nürnberg, mal in Regensburg oder sogar Schweinfurt.

Immer an seiner Seite ist Norbert Bauer, Arzt und Hobbypilot. Schon 50-mal sind die beiden miteinander in die Luft gegangen. Eine Handvoll Mal auch nachts, zur blauen Stunde, aber auch später, wenn es so richtig finster geworden ist über der Stadt.

Die Nachflüge sind auch für das gut eingespielte Duo etwas Besonderes, während sie sich routiniert auf den Flug vorbereiten, nachdem sie die Cessna 172 aus dem Hangar geschoben haben. Während Bauer Flügel, Rotorblätter und Tank kontrolliert, stellt Acker seine Kamera ein. "Die ISO muss extrem hoch sein", erklärt er, die Bildempfindlichkeit also ist sehr hoch. Nur so kann er nachts aus Hunderten Metern Höhe scharf fotografieren.

Das Nato-Alphabet, mit dem Pilot Norbert Bauer jetzt dem Tower mitteilt, dass er bald starten will, kennt auch Acker schon auswendig. Und er weiß auch, was die Nachtfotografie so schwer macht: das Licht. Die dunklen Straßen unter sich mit Blitz abzulichten, sei unmöglich. "Ich bin also angewiesen auf die Beleuchtung am Boden", sagt Acker. "Und damit ist die Zahl der Motive begrenzt."

Mit Flutlicht wie im Studio

Die aber sind umso eindrucksvoller, egal ob die klassischen Adressen wie die Nürnberger Burg, der Hauptbahnhof oder das Fürther Rathaus. Aber auch das Gewerbemuseum, der Plärrer oder das Industriegebiet am Hafen ziehen einen mit den vielen Lichtern in ihren Bann.

Das künstliche Licht hilft Acker, der vor seinem ersten Nachtflug aber auch nicht wusste, was ihn erwartet. Schon gar nicht, als er das Nürnberger Max-Morlock-Stadion während eines Abendspiels des 1. FC Nürnberg überflogen hat. "Ich habe viele Fotografen gefragt, keiner wusste, ob da ein Foto überhaupt möglich ist." Jetzt weiß Acker: Es geht – und wie. "Die Flutlichtmasten sind wie Scheinwerfer in einem Studio, das Spielfeld war perfekt ausgeleuchtet."

Norbert Bauer genießt die Nachtflüge. "Die Sterne, die Lichter, die Instrumente, was willst du mehr?", fragt er. Die Orientierung fällt bei Tageslicht leichter, das sei nachts "schon sehr, sehr schwer". Dafür gibt es keine Thermik, die Cessna fliegt ruhig in der kühlen Luft über der Stadt.

Ums Ziel kreisen

Das muss sie auch, damit der Hobbyfotograf neben Bauer mit einer ebenfalls ruhigen Hand seine Ziele ins Visier nehmen kann. Auf Oliver Ackers Seite des Fliegers ist das Fenster ausgespart, mit seiner Kamera lehnt er sich leicht nach draußen, während der Pilot das Zielobjekt oft mehrmals umkreist.

Besonders im Winter ist Acker gerne nachts beziehungsweise am frühen Abend in der Luft. "Dann ist es dunkel, die Läden haben aber noch geöffnet – und die bringen wieder Licht." So wie Weihnachtsbeleuchtung und der Christkindlesmarkt. Dort hat der Luftbildfotograf auch dieses Jahr wieder einen eigenen Stand.

Seine Luftbilder freilich verkauft er vor allem über seine Internetseite, gerade erst hat er die Suchfunktion noch einmal deutlich verbessert. Inzwischen sind es über 6500 "und es werden täglich mehr", lacht Acker. Auf dem Christkindlesmarkt wird er dann auch sein drittes Buch verkaufen, mit 170 Aufnahmen von Nürnberg und seiner Umgebung – alle aus der Luft natürlich.

Eine Dreiviertelstunde nach dem Start setzen Bauer und Acker wieder auf dem Boden auf. Mit lachenden Gesichtern. Und wieder vielen neuen Bildern im Kasten.

Bildunterschriften:

So romantisch ist die blaue Stunde, in der Oliver Acker den Main-Donau-Kanal Richtung Fürth fotografier hat. Auf seiner Seite www.digitale-luftbilder.de hat der 37-Jährige auch Nachtaufnahmen vom in der Abendstunde gar nicht so belebten Plärrer, aber auch vom Gewerbemuseum samt der grün leuchtenden Insel Schütt – und natürlich von der Nürnberger Burg (im Uhrzeigersinn von links oben).
Knapp 50 Flüge haben Luftbildfotograf Oliver Acker und Pilot Norbert Bauer schon zusammen unternommen. Sie sind ein gut eingespieltes Team.
Die Flugzonen rund um Nürnberg sind ausgerichtet am Nürnberger Flughafen. Nur über die Ecken darf hier eingeflogen werden.